Texmo Blank stellt sich mit Umschmelzanlage am Standort Riedlingen strategisch neu auf
03/06/2025
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Der Anspruch, durch fortschrittliche Technologien Spitzenleistungen zu erbringen, prägt weiterhin die operative Strategie der Texmo Blank Gruppe. Wie dies in der Praxis realisiert wird, zeigte sich im Mai am Standort Riedlingen bei Texmo Blank Germany. Dort wurde eine gemeinsam mit einem externen Partner entwickelte Umschmelzanlage feierlich in Betrieb genommen. Sie steigert die Prozesseffizienz erheblich und ermöglicht es, einen zentralen Arbeitsschritt der Gießerei intern abzubilden.
„Eine Umschmelzanlage dient der Aufbereitung von Metall, indem Kreislaufmaterial, das nach einem Abguss von den finalen Feingussteilen abgetrennt wird, wieder eingeschmolzen und in Ingot-Form für zukünftige Abgüsse bereitgestellt wird“, erklärt Andreas Schmid, Leitung Anlagenplanung & Automatisierung bei Texmo Blank. „In der Vergangenheit griff man für diesen Vorgang auf externe Partner zurück. Die Installation einer hausinternen Anlage spart nun Zeit und Kosten.“ Zudem reduziert die interne Abwicklung des Umschmelzprozesses die Abhängigkeit von externen Lieferanten und erhöht damit die Planungssicherheit. Im Hinblick auf den Zeitfaktor senkt die Verwendung der Anlage die allgemeine Durchlaufzeit und verringert dadurch den Anteil des gebundenen Kapitals.
„Auch die Qualitätsaspekte dürfen bei der Gesamtbetrachtung der Vorteile der Anlage nicht unberücksichtigt bleiben“, betont Thomas Rindert, Vice President Qualität. „Als positiven Nebeneffekt schonen wir durch weniger LKW-Fahrten dann auch noch die Umwelt – so reduziert sich der CO₂-Ausstoß um ca. 40 Tonnen CO₂ pro Jahr.“
Feierliche Einweihung mit Projektteam
Bei der Feierstunde Mitte Mai wurden genau diese Argumente in einer Rede durch Andreas Schmid vorgestellt, bevor Werner Blank, ehemaliger Geschäftsführer der Riedlinger Gießerei, die Anlage einweihte. Bei der internen Veranstaltung waren das gesamte Projektteam und alle Mitarbeitenden, die an der Planung und Installation der Anlage mitgewirkt hatten, anwesend. Geschäftsführer Arjunan Ramachandran bedankte sich in seiner Ansprache nochmals ganz herzlich bei allen, die zur Realisierung dieses umfangreichen Projekts beigetragen haben: „Die Inbetriebnahme ist ein strategischer Meilenstein und der Beginn eines tiefgreifenden Wandels“, betont er in seiner Rede. „Die Anlage wird die Zukunft des Standorts Riedlingen maßgeblich mitgestalten, denn mit dem heutigen Tag eröffnen wir einen Prozess, der unsere Basis stärkt und uns befähigt, im zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld weiter voranzugehen.“
Funktionsweise der Anlage – ein effizienter Schmelzprozess für höchste Qualität
Bei der neuen Umschmelzanlage setzt das Team in Riedlingen auf ein durchdachtes Wechselsystem zur Maximierung von Effizienz und Taktzeit: Drei Meltboxen mit je 350 kg Kapazität ermöglichen einen schnellen Wechsel bei der Be- und Entladung der Anlage. Parallel dazu kommen drei Moldtables zum Einsatz, auf denen pro Zyklus bis zu 13 Kokillen – das entspricht bis zu 26 Ingots – gegossen werden.
Der Schmelzprozess beginnt nach dem Schließen der Kammer und dem Vakuumziehen. Zuerst wird eine Erstbeladung von ca. 160 kg aufgeschmolzen, anschließend wird das restliche Material in Paketen à 10 - 15 kg über eine eigene Chargierkammer zugeführt – ein Vorgang, der bis zu 20-mal pro Zyklus wiederholt wird, um das Zielgewicht von 350 kg zu erreichen. Zeitgleich wird der Tundish, die Gießrinne, auf 900 °C vorgeheizt. Sobald die Schmelztemperatur von bis zu 1.400 °C erreicht ist, beginnt der präzise Gießvorgang. Über ein joystickgesteuertes System werden die Kokillen von einem Gießer mit der flüssigen Metallschmelze gefüllt. Nach dem Abguss wird die Kammer belüftet und geöffnet, dann kann die leere Meltbox und der Moldtable entnommen, die Anlage neu beladen und der nächste Zyklus begonnen werden. Außerhalb der Kammer können nun die Systeme abkühlen und für einen weiteren Abguss vorbereitet werden. So gelingt ein effizienter und hochpräziser Prozess, der neue Maßstäbe in der hausinternen Legierungsherstellung setzt.

Eine strategische Investition zur Stärkung des künftigen Wachstums
Anschließend an den offiziellen Teil der Einweihungsveranstaltung fand ein anregender Austausch im Rahmen eines kurzen Get-togethers statt. Im Rückblick auf das Event betont Arjunan Ramachandran nochmals die Wichtigkeit der strategischen Entscheidung für die Anlage: „Es ist ein bedeutender Schritt nach vorn – nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch in der strategischen Weiterentwicklung unseres Standorts Riedlingen. Es ist ein klares Zeichen unseres Anspruchs, Vorreiter zu sein und gezielt in die Zukunft zu investieren.“
